Was ist Kraniosakraltherapie?

Kraniosakraltherapie – auch bekannt als Craniosacraltherapie, Craniosacral Therapie oder Cranio Sacral Therapie – ist eine sanfte Ganzkörpertherapie, die sich auf das Gesunde im Menschen ausrichtet. Die Therapeutin nimmt mit ihren Händen Kontakt mit dem Körper des Klienten/der Klientin auf. Es entsteht so etwas wie ein Dialog zwischen den Händen der Therapeutin und dem Körper der Klienten. Dies führt zur Stärkung der Selbstheilungskräfte, wirkt regulierend auf das ganze Körper-Geist-Seele-System des Menschen, führt häufig zu tiefer Entspannung. Dadurch ist die Auflösung von inneren Verspannungen und von traumatischen Behinderungen möglich.

Wie verläuft eine Behandlung?

Die Klientinnen/Klienten werden in Einzelsitzungen behandelt. Die therapeutische Beziehung wird durch ein Gespräch eingeleitet, das beiden erlaubt, erste Eindrücke und Informationen zu sammeln. Es wird abgeklärt, welches die Bedürfnisse sind und welche Bedingungen respektiert werden müssen. Die eigentliche Behandlung findet in bequemer Kleidung, meistens auf einem Massagetisch liegend statt. Es ist auch möglich im Sitzen oder im Stehen behandelt zu werden, dann muss aber sicher gestellt werden, dass der Körper in den Entspannungszuständen genügend abgestützt werden kann. Die Behandlung wird durch Gespräche begleitet, es ergeben sich jedoch meistens längere ruhige Phasen.

Ein Termin dauert in der Regel etwa eine Stunde. Bei Kindern und Säuglingen kann er um einiges kürzer sein. Die Anzahl der benötigten Behandlungstermine ist je nach Beschwerden und Lebensgeschichte der Klientin oder des Klienten sehr unterschiedlich.

Wer kann sich behandeln lassen?

Diese Therapie wird vom Neugeborenen bis zum sehr alten Menschen angewendet. Sie ist auch in gebrechlichem oder sehr schmerzhaftem Zustand möglich.

Wann ist Kraniosakraltherapie angebracht?

Da Kraniosakraltherapie über die Aktivierung der Selbstheilungskräfte wirkt, kann sie bei den verschiedensten – sowohl physischen, als auch psychischen – Beschwerden Unterstützung bringen. Sie kann sowohl zur Erhaltung und zur Steigerung des Wohlbefindens verwendet werden, als auch zur Behandlung und Rehabilitation von Beschwerden.

Eine Auswahl von Zuständen, bei denen gute Erfolge erzielt werden konnten:

  • Rückenweh, Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden
  • Störungen im Nervensystem
  • Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus
  • Kiefer- und Zahnprobleme
  • Erholung nach Krankheit, Unfall, Operationen
  • Schleudertrauma
  • Psychische Probleme, Depressionen, Schock und Trauma
  • Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, Erschöpfungszustände, Stressbewältigung
  • Geburtstrauma vom Kind und vom Erwachsenen
  • Geburtsvorbereitung
  • Chronische Beschwerden, Schmerzzustände
  • Linderung der Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung

Was bedeutet der Name:

Kranium ist das lateinische Wort für Schädel, Sakrum das lateinische Wort für Kreuzbein. Das Kreuzbein bildet mit dem Steissbein das untere Ende der Wirbelsäule, am oberen Ende sitzt der Schädel. Innerhalb dieser knöchernen Struktur, befindet sich das zentrale Nervensystem (ZNS) – also Gehirn und Rückenmark. Das ZNS ist innerhalb seiner knöchernen Hülle von den Hirn- und Rückenmarkhäuten umgeben und badet in einer speziellen Flüssigkeit, der Hirn-Rückenmarkflüssigkeit (auch Liquor genannt), die störende Erschütterungen abdämpft, die Nährstoffe für das ZNS zuführt und die entstandenen Schlacken des ZNS abführt.
Diese Körperteile und die Bewegungen in ihnen, die mit den Händen erfahrbar sind, bilden die Grundlage der Kraniosakraltherapie.

Wie wurde diese Therapieart entwickelt?

In den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts hat der US-amerikanische Arzt A.T. Still die Osteopathie entwickelt, eine Form von manueller Medizin, deren Grundüberzeugung es ist, dass sich Leben durch Bewegung manifestiert und dass gestaute Bewegung innerhalb des lebendigen Körpers zu Krankheit führt.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat der Osteopath W.G. Sutherland die kraniosakrale Osteopathie entwickelt, die heute mehrheitlich Kraniosakraltherapie genannt wird. Schüler und Nachfolger von Sutherland haben diese Therapieform weitergeführt und vertieft.

Kontraindikationen:

Zustände, bei denen eine Druckerhöhung im Schädel strikt vermieden werden muss.